Von Greenwashing und 5 Schritten mit denen man weiter kommt als man denkt…

Beim letzten Termin bei der Versicherungsberaterin meines Vertrauens: „Ich muss Dich seit Neuestem über unsere nachhaltigen Finanzprodukte informieren.“
Mit einem schnellen *Mausklick* war sie schon vorbei die schöne Nachhaltigkeit und wir bei den vermeintlich wichtigeren Themen.

Irgendwas in mir sagt an dieser Stelle „Halt! Stopp! Das ist doch (vielleicht) wichtig…“

Auch wenn wir gefühlt dauerhaft und von allen Seiten mit Meldungen zu Klimawandel, Menschenrechtsverstössen, Korallensterben von und mit den Greta Thunbergs dieser Welt konfrontiert werden, sollten wir doch nicht einfach weiterklicken, wenn uns Informationen angeboten werden.

„Die Ärzte“ sangen schon 2003 (ja richtig: vor fast 20 Jahren!):

„Es ist nicht deine Schuld, dass die Welt ist, wie sie ist.
Es wär nur deine Schuld, wenn sie so bleibt.“

 Denen, die jetzt entnervt mit den Augen rollen und jammern „ich allein kann ja nix ändern! Das müssen DIE machen…“ empfehlen wir dringend den Song nochmals ganz genau anzuhören.

Anmerkung der Redaktion: für „DIE“ kann wahlweise „die Politik“, „die Konzerne“, „die Gesellschaft“ eingesetzt werden, in jedem Fall „DIE ANDEREN“

„Glaub keinem, der Dir sagt, dass Du nichts verändern kannst
Die, die das behaupten, haben nur vor der Veränderung Angst
Es sind dieselben, die erklären, es sei gut so, wie es ist
Und wenn Du etwas ändern willst, dann bist Du automatisch Terrorist.“

Das mit dem Terroristen ist heute ggf. zu überdenken, aber grundsätzlich spricht nichts dagegen einfach mal zu machen. Was genau das sein kann, werden wir genauer darstellen.

Aber erst Mal zu den Grundlagen… Wenn man zehn Leute fragt, wie sie Nachhaltigkeit definieren, bekommt man in der Regel als erstes (und oft auch letztes) eine Antwort die sich um CO2 dreht.

Vom CO2 Ausstoß über Emission bis zu Bilanz hin zum Fußabdruck oder besser Footprint. Und der lässt sich ja Gott-sei-Dank mit dem Pflanzen eines Baumes in Südamerika kompensieren. Keine Ahnung, warum ich jetzt das dringende Bedürfnis nach einem kühlen Krombacher Pils verspüre… Ach ja, da war ja 2008 schon mal was mit dem Regenwald. Also schnell was für die Natur tun und damit tip-top nachhaltig sein. Läuft doch…

Anmerkung der Redaktion: wir denken, dass Bäumepflanzen – egal wo – sicher ein sinnvoller Beitrag ist. Als einzige Maßnahme und nicht in der Ganzheit betrachtet für uns zu kurz gesprungen…

Nachhaltigkeit ist viel mehr als CO2. Schon mal ganz davon abgesehen, CO2 ist nur eines der sechs Treibhausgase aus dem Kyoto-Protokoll (1997 beschlossen, seit 2005 in Kraft).

Die drei „Säulen“ der Nachhaltigkeit.

Man spricht immer gerne von Säulen, wobei Themen oder Bereiche richtiger wäre. Wir bleiben aber bei dem Begriff der drei Säulen

Umwelt, Wirtschaft und Soziales.

Stabile Sache: ein dreibeiniger Tisch kann nicht wackeln. Physik im Haushalt ;-)…
Aber nicht die einzelnen Bereiche sind das wichtige, die Schnittmengen sind die eigentlichen Gewinner. Da ergibt sich nämlich…

  • eine lebensfähige Welt zwischen Umwelt und Wirtschaft
  • eine lebenswerte Welt zwischen Umwelt und Soziales
  • eine gerechte Welt zwischen Soziales und Wirtschaft

.
Zum Nachvollziehen sollte man sich ein bisschen Zeit und ein Kaltgetränk nehmen. Beim genauen Hinsehen macht das absolut Sinn.

Doch was bedeutet das jetzt für uns und vor allem unser Unternehmen?

  • Zum Businesslunch was für´s Klima tun und nur noch fleischfrei und vegan essen?
  • Für Menschrechte und gegen Kinderarbeit zu Weihnachten an eine NGO spenden?
  • Dienstwagenflotte auf das neueste Tesla-Modell updaten, da Elektromobilität das neue Mekka der Nachhaltigkeit ist?

.
Die Liste kann noch lange mit (sinnvollen) Ideen, aber auch Klischees, Halbwahrheiten und Provokationen weitergeführt werden. Aktuell haben wir aber erst noch viel dringendere Themen. Nach all den Krisen müssen wir uns in erster Linien um unser Unternehmen kümmern. Klar, Nachhaltigkeit spielt da auch eine Rolle, die aktuell vorrangingen Themen sind aber doch eher…

  • Fachkräftemangel & Mitarbeitergewinnung,
  • Lieferketten & Workflows,
  • KPI´s & …

Ja, stimmt. Und – Überraschung – da sind wir mitten in der Nachhaltigkeit.

Der Nachwuchs, der gesucht wird gibt im Jahr 2019 in einer Shellstudie an, in Ihrem Job etwas Sinnvolles machen zu wollen. Ja klar, das ist die Fridays-for-Future-Generation mit der Menschen im Segment 35+ ein wenig fremdeln, aber in erster Linie sind es die Mitarbeiter:innen von morgen, denen es wichtig ist, dass ein Unternehmen, für das sie in Zukunft arbeiten sich nachhaltig darstellt und verhält.

Vielen Unternehmen fehlt diese vollumfängliche Auseinandersetzung mit Nachhaltigkeit nicht aus Trägheit oder Desinteresse, vielmehr mangelt es – nach unserer Erfahrung -an Kenntnis wie man an das Thema herangehen kann/soll. Wir haben hier das Aufwärmprogramm

5 Schritte für mehr Nachhaltigkeit…

„Wo kommen wir her?“ Hier geht es zu unserem CSR Minifragebogen mit dessen Hilfe eine erste Einschätzung des eigenen Status-Quo möglich ist.

„Wo gehen wir hin?“ Identifizieren von Schwachstellen > Setzen von Zielen > Ausarbeiten eines Maßnahmenkatalogs

„Zusammen“ Mitarbeitern die Möglichkeit zu geben die Nachhaltigkeit im Unternehmen mitzugestalten, Teil der Veränderung zu sein erhöht die Awarness.

„Tue Gutes und sprich darüber.“ Nicht nur potentielle Mitarbeiter, auch zukünftige Kunden sollen wissen, was Sie in diesem Bereich tun. Das kann mit einem Nachhaltigkeitsbericht veröffentlicht werden. Wir empfehlen den DNK

„The show must go on.“ …nachhaltig und zukunftsorientiert. Verankern Sie Innovationsprozesse und Kontinuierliche Verbesserung als Teil Ihrer Unternehmens DNA, um weiter zu wachsen.

Wem das nicht genügt und gerne Unterstützung haben möchte… Wir haben Workshops, Seminare, und bieten eine umfangreiche Beratung an.

Quellen:
Albert, Matthias / Shell Deutschland Holding (Hrsg.), 2019, Jugend 2019 : eine Generation meldet sich zu Wort, Weinheim, Basel, Beltz, 2019
https://www.shell.de/about-us/initiatives/shell-youth-study
https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/internationale-eu-klimapolitik/kyoto-protokoll
https://www.spiegel.de/start/nachhaltige-berufe-warum-ein-beruf-mit-sinn-nicht-automatisch-ein-klima-job-sein-muss