1.1 Geltungsbereich und Grundlagen
Diese H&S-Ordnung gilt für alle Auftragnehmer und Dienstleister sowie deren Subunternehmer, soweit sie in Verbindung mit der Produktion auf dem Veranstaltungsgelände und den dazugehörigen Bereichen tätig sind. Auftragnehmer und Dienstleister bzw. Subunternehmer mit Sitz im Ausland, die für Arbeiten Mitarbeiter entsandt haben, sind verpflichtet sich an die am Erfüllungsort geltenden Gesetze und Vorschriften im Arbeitsschutz zu halten. Dazu zählen u. a. das Arbeitsschutzgesetz, Arbeitszeitgesetz, Betriebssicherheitsverordnung, Unfallverhütungsvorschriften etc. Die Unternehmen haben sich eigenverantwortlich zu informieren.

Arbeitsschutzkoordination
Bei der zeitgleichen Zusammenarbeit mehrere Unternehmen können gegenseitige Gefährdungen entstehen, die nur durch Abstimmung zwischen den Beteiligten reduziert werden können. Aus diesem Grund gibt es die gesetzliche Verpflichtung zur Koordination. Diese Verpflichtung zur Koordination ist zwischen Unternehmen sowie deren Subunternehmern gem. DGUV Vorschrift 1, Grundlagen der Prävention, §6 Zusammenarbeit mehrerer Unternehmen sowie Betriebssicherheits-verordnung §13 Abs. 2 eigenverantwortlich umzusetzen. In Bereichen, in denen einzelnen Unternehmen / Gewerke nicht im direkten Auftragsverhältnis zueinanderstehen und/oder ihnen nicht alle Informationen für eine Koordination vorliegen, ist eine selbstorganisierte Koordination nicht möglich. Daher setzt der Veranstalter eine Arbeitsschutzkoordination für bestimmte Arbeitsbereiche ein. Darüber hinaus stellt der Veranstalter zum Schutz aller Beteiligten grundsätzlich einzuhaltende Regeln auf. Diese sind unabhängig von der Zusammenarbeit mit anderen Gewerken und/oder Unternehmen einzuhalten.

Unterweisung / Einweisung
Durch den Veranstalter werden die Produktionsleitung, Technische Leitung und die Arbeitsschutzkoordination benannt. Diese sind u. a. für die vorgenannte Arbeitsschutzkoordination für bestimmte Arbeitsbereiche und Kontrolle der, in dieser Produktionsordnung festgesetzten Maßnahmen bestellt. Darüber hinaus ist die Arbeitsschutzkoordination Ansprechpartner für Fragen zu Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz im Rahmen der Produktion. Den Anweisungen der Produktionsleitung und den Hinweisen der Arbeitsschutzkoordination sind von allen auf der Produktion tätigen Personen Folge zu leisten. In erster Linie werden die, durch die Auftragnehmer benannten Ansprechpartner über Abweichungen informiert. Im Falle einer Zuwiderhandlung von Regeln der Arbeitssicherheit, können darüber hinaus Mitarbeitende direkt angesprochen und auf die Einhaltung hingewiesen werden.

Gefährdungsbeurteilung
Für alle produktionsspezifischen Tätigkeiten der Mitarbeitenden muss eine Risikobewertung in Form einer Gefährdungsbeurteilung vorliegen, die auf Verlangen vorzuzeigen ist.

Verantwortlicher Ansprechpartner des Auftragnehmers, Dienstleisters
Der Auftragnehmer benennt verbindlich einen verantwortlichen Ansprechpartner für den Arbeitsschutz, der sowohl fachlich als auch persönlich für diese Funktion geeignet und während der gesamten Tätigkeit vor Ort ist oder zumindest telefonisch erreichbar ist. Dieser ist gegenüber den Mitarbeitenden des Auftragnehmers bzw. Dienstleisters und ggf. für ihn tätige Subunternehmer hinsichtlich Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz weisungsbefugt. Der Ansprechpartner soll Kenntnis über alle relevanten Maßnahmen dieser H&S-Ordnung haben.

Unterweisung Mitarbeitende, Einweisung Verantwortlicher von Fremdfirmen
Der Ansprechpartner für den Arbeitsschutz ist verpflichtet vor Beginn der Arbeiten die Inhalte dieser H&S-Ordnung in der produktionsspezifischen Unterweisung der eigenen Mitarbeitenden sowie in der Einweisung von verantwortlichen Personen von ggf. durch das Unternehmen beauftragten Subunternehmern zu vermitteln. Diese produktionsspezifischen Unterweisungen von Mitarbeitenden und Einweisung von Verantwortlichen für Arbeitsschutz von beauftragten Subunternehmern sind schriftlich zu dokumentieren. Bitte beachten: Diese produktionsspezifischen Unterweisungen und Einweisungen sind lediglich ergänzend und ersetzen nicht eine Grundunterweisung von Mitarbeitenden des eigenen Unternehmens bzw. Mitarbeitern aus der Arbeitnehmerüberlassung gem. ArbSchG §12 Unterweisungen Dokumentationen inkl. Teilnehmerliste mit Unterschriften über durchgeführte Unterweisungen und/oder Einweisungen sind auf Verlangen der Produktionsleitung und/oder Arbeitsschutzkoordination vorzuweisen.

Persönliche Schutzausrüstung (PSA)
Der Auftragnehmer hat dafür Sorge zu tragen, dass seinen Mitarbeitenden die, für die Tätigkeit notwendige persönliche Schutzausrüstung (PSA) zur Verfügung gestellt wird. Die Kosten für die PSA trägt der Auftragnehmer. PSA sind z.B. angemessene Arbeitsschuhe, Warnwesten bei Arbeiten mit Fahrzeugverkehr, Helme bei Arbeiten mit Anstoßgefahr.

Ersthelfer / Brandschutzhelfer
Der Auftragnehmer hat dafür Sorge zu tragen, dass eine ausreichende Anzahl der Mitarbeitenden als Ersthelfer und Brandschutzhelfer qualifiziert und anwesend ist.

Qualifizierungsnachweise
Alle Mitarbeitenden müssen entsprechend Ihrer Tätigkeit qualifiziert sowie fachlich und persönlich für die auszuführende Tätigkeit geeignet sein. Die Qualifizierungsnachweise sind durch den verantwortlichen Ansprechpartner vor Ort vorzuhalten.

Führen von Flurförderzeugen, Hubarbeitsbühnen und Fahrzeugen / „Fahrauftrag“ für Subunternehmer
Durch die unsachgemäße Benutzung von Flurförderzeugen und Hubarbeitsbühnen kann ein hohes Risiko für den Bediener aber auch für unbeteiligte Dritte in der Umgebung des Flurförderzeugs entstehen. Daher ist eine entsprechende Qualifizierung und Unterweisung des Bedieners von Flurförderzeugen eine wichtige Voraussetzung. Der Auftragnehmer hat gem. DGUV Vorschrift 68 Sorge zu tragen, dass die eingesetzten Mitarbeitenden eine entsprechende Qualifizierung besitzen und sie ordnungsgemäß unterwiesen wurden. Der Nachweis ist in Form eines „Fahrauftrags“ gem. DGUV Vorschrift 68 §7 auf Verlangen vorzuweisen.

Meldung von erkannten Gesundheitsgefährdungen und Unfällen
Erkannte Gesundheitsgefährdungen sind der Arbeitsschutzkoordination unverzüglich zu melden und die Arbeiten in den betreffenden Bereichen einzustellen. Die Arbeitsschutzkoordination ist über jeden Schaden und Unfall umgehend zu informieren.

Flucht- und Rettungswege / Sammelplätze
Die Ansprechpartner der Auftragnehmer haben sich vor Beginn der Arbeiten über die Lage der Flucht- und Rettungswege, Sicherheitseinrichtungen wie z. B. Feuerlöscher oder Sammelplätze zu informieren und dies in der produktionsspezifischen Unterweisung ihrer Mitarbeiter bzw. Einweisung der Verantwortlichen Ihrer Subunternehmer zu vermitteln. Der Sammelplatz auf dem Besucherparkplatz entfällt, der Sammelplatz befindet sich im Handwerkerhof. Bitte auch die ausgehängten Flucht- und Rettungspläne der Gebäude beachten.

Unwetter mit Blitzschlag
Bei Arbeiten im Freien oder im Bereich von Outdoor-Bühnen sowie in Containern ist bei Unwettern umgehend ein sicherer Aufenthaltsort aufzusuchen. Im Falle von Extremwetterlagen sollen sich alle Beteiligten schnell und sicher ins nächste Gebäude oder als "Save Space" benannten Ort begeben.

Tragen von Sicherheitsschuhen und Warnwesten
Während der gesamten Auf- und Abbauphase sind in Bereichen, in denen Flurförderzeuge wie z. B. Hubarbeitsbühnen, Gabelstapler, Radlader eingesetzt werden oder mit KFZ- oder LKW-Verkehr zu rechnen ist, grundsätzlich Warnwesten zu tragen. Bei Tätigkeiten in Bereichen, in denen das Risiko einer Verletzung der Füße besteht, sind Sicherheitsschuhe mit Zehen- und Fersenkappe sowie durchtrittsicherer Sohle zu tragen. Dies betrifft jegliche Bereiche in denen Be- und Entladungen, Auf- und Abbauarbeiten stattfinden.

Fahren auf dem Gelände
Fahrzeugverkehr auf dem Gelände erfolgt nach den Maßgaben der Straßenverkehrsordnung. In der Auf- und Abbauphase ist auf dem Gelände generell in Schrittgeschwindigkeit (max. 15 km/h) und mit eingeschalteter Warnblinkanlage zu fahren. WICHTIGER HINWEIS: Das Gelände ist für den Publikumsverkehr nicht gesperrt. Es ist demnach mit Fußgängern zu rechnen und dieser Situation mit erhöhter Aufmerksamkeit bei der Bewegung von Lasten und Fahrzeugen zu begegnen.

Ereignisfall melden/b>
Im Falle eines Unfalls oder eines Brandfalls ist umgehend der Notruf 112 zu wählen. Die Produktionsleitung ist umgehend zu informieren, die eigenen Vorgesetzten sind anschl. zu informieren. In jedem Fall beachten: Eigengefährdung vermeiden!